Was bedeutet „Agile Arbeitsmethode“ für mich? | agiles projektmanagement

Man hört aktuell sehr viel über „agiles Arbeiten“ und „agiles Projektvorgehen“. Auch ich arbeite seit geraumer Zeit nach dieser Methode und musste für mich erst einmal definieren, was ich eigentlich damit verbinde.

Was genau verstehe ich unter dem Begriff?

Agiles Projektmanagement verfolgt das Ziel die Agilität im Projektmanagement zu erhöhen. Das bedeutet für mich, dass ich den Kunden durch frühe und kontinuierliche Auslieferung von wertvollen Funktionen ins Boot hole und in enger Abstimmung die Software weiterentwickle. Es gibt die zwölf Prinzipien des agilen Projektmanagements:

• Zufriedenstellung des Kunden durch frühe und kontinuierliche Auslieferung von wertvoller Software
• Agile Prozesse nutzen Veränderungen (selbst spät in der Entwicklung) zum Wettbewerbsvorteil des Kunden.
• Lieferung von funktionierender Software in regelmäßigen, bevorzugt kurzen Zeitspannen (wenige Wochen oder Monate)
• Nahezu tägliche Zusammenarbeit von Fachexperten und Entwicklern während des Projektes (Bsp.: Gemeinsamer Code-Besitz (Collective Code Ownership))
• Bereitstellung des Umfeldes und der Unterstützung, welche von motivierten Individuen für die Aufgabenerfüllung benötigt wird
• Informationsübertragung nach Möglichkeit im Gespräch von Angesicht zu Angesicht
• Als wichtigstes Fortschrittsmaß gilt die Funktionsfähigkeit der Software
• Einhalten eines gleichmäßigen Arbeitstempos von Auftraggebern, Entwicklern und Benutzern für eine nachhaltige Entwicklung
• Ständiges Augenmerk auf technische Exzellenz und gutes Design
• Einfachheit ist essenziell (KISS-Prinzip)
• Selbstorganisation der Teams bei Planung und Umsetzung
• Selbstreflexion der Teams über das eigene Verhalten zur Anpassung im Hinblick auf Effizienzsteigerung

Im Projektalltag bedeutet das, dass ich viel enger mit dem Kunden zusammenarbeitet und gemeinsam, in festgelegten Etappen von zwei Wochen bis zu einem Monat, eine bestimmte Anzahl von Funktionen konzipiert, umsetzt und in die Website integriert wird. Dabei ist das kontinuierliche Feedback des Kunden wichtig, um möglichst schnell und in hoher Qualität die Funktionen liefern zu können. Im Umkehrschluss bedeutet dies für den Kunden aber auch eine größere Verantwortung im projektgeschehen, da er mit seinem Verhalten großen Einfluss auf Dauer und auch Kosten nehmen kann. Als Basis des gesamten Projektes dient eine vorher in einem Workshop gemeinsam erarbeitete Vision. In dieser Vision sollte festgelegt sein, was die Ziele und wichtigsten Funktionen sind, um so dem Projektteam die Möglichkeit zu geben, Entscheidungen zu treffen, die diesen Zielen gerecht werden. Der größte Vorteil den ich in dieser Vorgehensweise sehe, ist die Flexibilität, die man erreichen kann. Im klassischen Wasserfallmodell wird von Anfang an ein sehr großer Teil des Projektbudgets und der Arbeitszeit darauf verwendet einen möglichst exakten Plan zu erstellen und meistens sogar noch ein Lastenheft, in der alle Funktionen bis ins kleinste Detail ausgearbeitet worden sind. Nach meiner Erfahrung sind aber 30% dieser vorher definierten Funktionen nach der hälfte des Projektes nicht mehr relevant und werden nur noch umgesetzt, weil man es so einmal vereinbart und geplant hat.

Seit dem ich mit dieser Methode arbeite, ist meine Zufriedenheit wesentlich größer geworden und auch die zusammenarbeit mit vorher eher anstrengenden Kunden ist sehr viel angenehmer geworden, da wir nun gemeinsam etwas erschaffen, statt immer gegeneinander zu arbeiten.